Castle Wolfenstein (auch als Wolfenstein 2D bezeichnet) ist ein Computerspiel und einer der frühesten Vertreter des Genres der Schleich-Shooter. Es wurde 1981 von Silvas Warner für Muse Software geschrieben und auf dem Apple II veröffentlicht, später gab es Portierungen für MS-DOS, den C 64 und verschiedene Atari-Computer.
In diesem Spiel bewegt man einen Gefangenen, dessen Ziel es ist, aus seiner Gefängnisumgebung, dem Castle Wolfenstein, zu entkommen. Dabei schaut man von oben auf die einzelnen Räume, durch die man sich bewegt, sieht jedoch seine eigene Figur, seine Gegner und diverse Dinge wie Truhen von der Seite. Der Aufbau der Spielumgebung entspricht dabei größtenteils einem frühen Computer-Rollenspiel, man durchschreitet verschiedene Räume mit darin befindlichen Gegnern und hilfreichen Gegenständen auf der Suche nach dem Ausgang.
Der Hauptaspekt des Spiels liegt dabei auf dem unerkannten Bewegen durch die Spielumgebung. Man kann seine Spielfigur mit gefundenen Uniformen tarnen, sodass bestimmte Gegner sie nicht als feindlich wahrnehmen. Ebenso spielt das Verursachen und Vermeiden von Geräuschen einen größere Rolle, da die Gegner auf das Abfeuern eines Schusses oder das Werfen einer Granate reagieren. Alternativ hat man die Möglichkeit, auch mit Gewalt zu agieren (Pistole/Granaten), jedoch haben viele Gegner Vorteile in direkten Schießereien, und es besteht ein ständiger Mangel an Munition. Letztendlich steht noch die Möglichkeit der gewaltlosen Ausraubung von Gegnern offen. Die dabei und beim Öffnen von Kisten gefundenen Gegenstände sind teilweise für den Spielverlauf wichtig, dienen aber manchmal auch nur zur Steigerung der Atmosphäre. Alkoholische Getränke beispielsweise haben keinen spielentscheidenden Einfluss, senken aber die Treffergenauigkeit der eigenen Figur, wenn man sie zu sich nimmt.
Eine technische Besonderheit des Spiels war die erstmalige Verwendung von digitalisierten Stimmsamples, deren Qualität allerdings durch die Hardware der Systeme begrenzt war (auch auf dem C64 wurde nur 1 Bit Auflösung verwendet, obwohl hier prinzipiell durch die Nutzung von 4 Bit und Antialiasing bessere Ergebnisse möglich gewesen wären).
Das Spiel war die direkte Inspiration für das später von id Software veröffentlichte Wolfenstein 3D.
Beyond Castle Wolfenstein, ebenfalls von Silvas Warner für Muse Software geschrieben, erschien 1984, wiederum für Apple II, C64, Atari und MS-DOS.
Das Spielprinzip blieb im großen und ganzen dasselbe. Dieses Mal ist das Spielziel jedoch, eine Bombe in den Räumen zu finden und diese in die Nähe Hitlers zu bringen. Dazu bewegt man sich wie schon im ersten Teil durch einzelne Räume, und versucht den Gegnern soweit wie möglich auszuweichen.
Neu hinzugekommen sind dabei Bestechungen und ein Codekartensystem, was beides mehr Möglichkeiten an Lösungwegen bietet. Zudem kann man seine Gegner nun auch lautlos mit einem Wurfmesser ausschalten, was andere Wachen nicht alarmiert.
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