Ein Bildschirmschoner ist ein Computerprogramm, das nach einer einstellbaren Zeit der Inaktivität der Eingabegeräte automatisch gestartet wird und die Anzeige auf dem Bildschirm variiert. Die Bandbreite der verfügbaren Bildschirmschoner reicht von einfachen Farbwechseln bis zu aufwendigen 3D-Bildschirmschonern, die zum Teil einen hohen Unterhaltungswert haben, allerdings auf Kosten von Rechenzeit.
Er wird normalerweise beendet, sobald Daten über die Eingabegeräte empfangen werden (z. B. durch Bewegen der Maus oder Tastendruck auf der Tastatur).
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Der Zweck eines Bildschirmschoners lag ursprünglich darin zu verhindern, dass die scharfen Konturen der grafischen Arbeitsprogramme (wie z. B. Tabellenkalkulation) oder Bilder in die Röhrenbildschirme der 1980er und frühen 1990er Jahre eingebrannt würden. Bei moderneren Röhrenmonitoren sowie den heutzutage weiter verbreiteten Flachbildschirmen besteht die Gefahr des Einbrennens nicht mehr, sodass Bildschirmschoner heutzutage nur noch zur Unterhaltung oder aus Gründen des Datenschutzes verwendet werden. So kann mit Hilfe eines Bildschirmschoners verhindert werden, dass Neugierige während der Abwesenheit einer an einem Bildschirm arbeitenden Person sehen können, was diese auf dem Bildschirm stehen hat. Die optionale Aufforderung zur Eingabe eines Passworts für die Reaktivierung der Arbeitsoberfläche beim Beenden des Bildschirmschoners kann zudem unerlaubten Zugriff verhindern.
Der erste, weltweit kommerziell erfolgreiche Bildschirmschoner war 1989 After Dark, und dessen Modul Flying Toasters welches bis heute besonderen Kultstatus genießt.
Oft bieten auch Programme für verteiltes Rechnen einen Bildschirmschoner an. Beim verteilten Rechnen stellen Benutzer ihre ungenutzte Rechenkapazität für wissenschaftliche Berechnungen zur Verfügung. Ein Bildschirmschoner informiert den Benutzer über die Berechnungen, die derzeit stattfinden. Allerdings kann der Bildschirmschoner in der Regel deaktiviert werden, um mehr Kapazität für die eigentliche Berechnung zur Verfügung zu stellen.
Eines der ersten Projekte, welches die Technik des verteilten Rechnens nutzte, war das SETI@home-Projekt der University of California, Berkeley.
Gegen die Verwendung von Bildschirmschonern spricht der Stromverbrauch, den sie verursachen.[1]: Zum Einen müssen sowohl Prozessor als – bei aufwendigen Bildschirmschonern – auch Grafikkarten Rechenzeit aufwenden, während der Computer möglicherweise sonst nichts erledigt. Zum anderen muss auch der Monitor weiterlaufen. Während dies vor einigen Jahrzehnten noch keine Rolle spielte, da CPUs ohnehin bei Inaktivität weiterliefen und das An- und Ausschalten von Röhrenrechnern relativ lange dauerte, können moderne Personal-Computer heutzutage meist sämtliche Komponenten schon bei kürzerer Nichtbenutzung in einen Energiesparmodus versetzen. Moderne Flachbildschirme können zudem die Hintergrundbeleuchtung schon nach kurzer Nichtbenutzung ausschalten und so effektiv Strom sparen.
Parameter | Bedeutung |
---|---|
/S | startet den Bildschirmschoner im Vollbildmodus. |
/C | öffnet das interne Konfigurationsmenü. |
/P X | lässt das Programm im Vorschaumodus laufen, X ist hierbei ein zweiter Parameter, der das Handle auf einen Fensterbereich darstellt, in dem die Vorschau gezeigt werden soll. |
Unter dem Betriebssystem Windows sind Bildschirmschoner-Programme in der Regel an der Dateiendung .scr
zu erkennen.
Bei diesen Dateien handelt es sich um ausführbare Dateien. Aus diesem Grund können sie auch in .exe
umbenannt werden. Die Funktionen "Konfigurieren" und "Testen", die im beim Anklicken der scr
-Dateien im Windows-Explorer im Kontextmenü zu finden sind, werden an das ausführbare Programm einfach per Befehlszeilenparameter übergeben.
Die Parameter können von System zu System unterschiedlich sein, so müssen Bildschirmschoner auf alle möglichen Schreibweisen reagieren, wie z. B. Kleinbuchstaben oder "-" statt "/".
Unter Mac OS X haben Bildschirmschoner die Dateiendung .savers. Sie befinden sich je nachdem welche Benutzer auf sie zugreifen dürfen unter /System/Library/Screen Savers/
, /Library/Screen Savers/
sowie im Benutzerverzeichnis unter /Users/BENUTZERNAME/Library/Screen Savers/
.
Unter freien unixoiden Systemen, die als grafische Benutzeroberfläche das X Window System nutzen, ist XScreenSaver verbreitet. Die Desktopmanager KDE und GNOME haben eigene Bildschirmschoner (kscreensaver bzw. gnome-screensaver).
Mittlerweile finden sich Bildschirmschoner auch häufig auf Handys oder PDAs. Hier dienen sie aber kaum der Schonung der Displays, sondern nur der Belustigung der Benutzer. Bei einigen Handys sind Bildschirmschoner einfache animierte GIF-Dateien oder eine simple Zeitanzeige, um Energie zu sparen. Auch DVD-Player, die an einen Fernsehschirm anschließbar sind, bieten oft eine Bildschirmschonfunktion nach längerer Anzeige eines Standbildes.