Display

Bildschirmschoner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wechseln zu: Navigation, Suche
Typischer Bildschirmschoner, der Formen auf dem Bildschirm zeichnet
Typischer Bildschirmschoner, der Formen auf dem Bildschirm zeichnet
Konfigurationsoberfläche von XScreenSaver: Auswahl eines Bildschirmschoners im Matrix-Stil
Konfigurationsoberfläche von XScreenSaver: Auswahl eines Bildschirmschoners im Matrix-Stil

Ein Bildschirmschoner ist ein Computerprogramm, das nach einer einstellbaren Zeit der Inaktivität der Eingabegeräte automatisch gestartet wird und die Anzeige auf dem Bildschirm variiert. Die Bandbreite der verfügbaren Bildschirmschoner reicht von einfachen Farbwechseln bis zu aufwendigen 3D-Bildschirmschonern, die zum Teil einen hohen Unterhaltungswert haben, allerdings auf Kosten von Rechenzeit.

Er wird normalerweise beendet, sobald Daten über die Eingabegeräte empfangen werden (z. B. durch Bewegen der Maus oder Tastendruck auf der Tastatur).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zweck

Der Zweck eines Bildschirmschoners lag ursprünglich darin zu verhindern, dass die scharfen Konturen der grafischen Arbeitsprogramme (wie z. B. Tabellenkalkulation) oder Bilder in die Röhrenbildschirme der 1980er und frühen 1990er Jahre eingebrannt würden. Bei moderneren Röhrenmonitoren sowie den heutzutage weiter verbreiteten Flachbildschirmen besteht die Gefahr des Einbrennens nicht mehr, sodass Bildschirmschoner heutzutage nur noch zur Unterhaltung oder aus Gründen des Datenschutzes verwendet werden. So kann mit Hilfe eines Bildschirmschoners verhindert werden, dass Neugierige während der Abwesenheit einer an einem Bildschirm arbeitenden Person sehen können, was diese auf dem Bildschirm stehen hat. Die optionale Aufforderung zur Eingabe eines Passworts für die Reaktivierung der Arbeitsoberfläche beim Beenden des Bildschirmschoners kann zudem unerlaubten Zugriff verhindern.

Der Bildschirmschoner des neuen SETI@home-Klienten mit BOINC
Der Bildschirmschoner des neuen SETI@home-Klienten mit BOINC

Der erste, weltweit kommerziell erfolgreiche Bildschirmschoner war 1989 After Dark, und dessen Modul Flying Toasters welches bis heute besonderen Kultstatus genießt.

[Bearbeiten] Verteiltes Rechnen

Oft bieten auch Programme für verteiltes Rechnen einen Bildschirmschoner an. Beim verteilten Rechnen stellen Benutzer ihre ungenutzte Rechenkapazität für wissenschaftliche Berechnungen zur Verfügung. Ein Bildschirmschoner informiert den Benutzer über die Berechnungen, die derzeit stattfinden. Allerdings kann der Bildschirmschoner in der Regel deaktiviert werden, um mehr Kapazität für die eigentliche Berechnung zur Verfügung zu stellen.

Eines der ersten Projekte, welches die Technik des verteilten Rechnens nutzte, war das SETI@home-Projekt der University of California, Berkeley.

[Bearbeiten] Stromverbrauch

Gegen die Verwendung von Bildschirmschonern spricht der Stromverbrauch, den sie verursachen.[1]: Zum Einen müssen sowohl Prozessor als – bei aufwendigen Bildschirmschonern – auch Grafikkarten Rechenzeit aufwenden, während der Computer möglicherweise sonst nichts erledigt. Zum anderen muss auch der Monitor weiterlaufen. Während dies vor einigen Jahrzehnten noch keine Rolle spielte, da CPUs ohnehin bei Inaktivität weiterliefen und das An- und Ausschalten von Röhrenrechnern relativ lange dauerte, können moderne Personal-Computer heutzutage meist sämtliche Komponenten schon bei kürzerer Nichtbenutzung in einen Energiesparmodus versetzen. Moderne Flachbildschirme können zudem die Hintergrundbeleuchtung schon nach kurzer Nichtbenutzung ausschalten und so effektiv Strom sparen.

[Bearbeiten] Technik

[Bearbeiten] Microsoft Windows

Parameter für Windows-Bildschirmschoner
Parameter Bedeutung
/S startet den Bildschirmschoner im Vollbildmodus.
/C öffnet das interne Konfigurationsmenü.
/P X lässt das Programm im Vorschaumodus laufen, X ist hierbei ein zweiter Parameter, der das Handle auf einen Fensterbereich darstellt, in dem die Vorschau gezeigt werden soll.

Unter dem Betriebssystem Windows sind Bildschirmschoner-Programme in der Regel an der Dateiendung .scr zu erkennen.

Bei diesen Dateien handelt es sich um ausführbare Dateien. Aus diesem Grund können sie auch in .exe umbenannt werden. Die Funktionen "Konfigurieren" und "Testen", die im beim Anklicken der scr-Dateien im Windows-Explorer im Kontextmenü zu finden sind, werden an das ausführbare Programm einfach per Befehlszeilenparameter übergeben.

Die Parameter können von System zu System unterschiedlich sein, so müssen Bildschirmschoner auf alle möglichen Schreibweisen reagieren, wie z. B. Kleinbuchstaben oder "-" statt "/".

[Bearbeiten] Mac OS X

Unter Mac OS X haben Bildschirmschoner die Dateiendung .savers. Sie befinden sich je nachdem welche Benutzer auf sie zugreifen dürfen unter /System/Library/Screen Savers/, /Library/Screen Savers/ sowie im Benutzerverzeichnis unter /Users/BENUTZERNAME/Library/Screen Savers/.

[Bearbeiten] X Window System

Konfigurationsmenü von kscreensaver
Konfigurationsmenü von kscreensaver
Konfigurationsmenü von gnome-screensaver
Konfigurationsmenü von gnome-screensaver

Unter freien unixoiden Systemen, die als grafische Benutzeroberfläche das X Window System nutzen, ist XScreenSaver verbreitet. Die Desktopmanager KDE und GNOME haben eigene Bildschirmschoner (kscreensaver bzw. gnome-screensaver).

[Bearbeiten] Andere Bildschirme als Computermonitore

Mittlerweile finden sich Bildschirmschoner auch häufig auf Handys oder PDAs. Hier dienen sie aber kaum der Schonung der Displays, sondern nur der Belustigung der Benutzer. Bei einigen Handys sind Bildschirmschoner einfache animierte GIF-Dateien oder eine simple Zeitanzeige, um Energie zu sparen. Auch DVD-Player, die an einen Fernsehschirm anschließbar sind, bieten oft eine Bildschirmschonfunktion nach längerer Anzeige eines Standbildes.

[Bearbeiten] Einzelnachweis

  1. http://www.rz.uni-karlsruhe.de/download/files/news_feb06.pdf


[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Category:Screensavers – Bilder, Videos und Audiodateien
Copyright © 2005-2010 Hardware-Aktuell. Alle Rechte vorbehalten.