Als Bildplatte bezeichnet man eine Reihe von Speichertechniken, bei denen Video-Daten und zumeist auch Ton auf einer rotierenden Platte aufgezeichnet werden.
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Die erste Bildplatte (Videoplatte) wurde im Juni 1970 in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit einem passenden Abspielgerät (Bildplattenspieler) vorgestellt; das System arbeitete nach dem TED-System, das von einem Firmenkonsortium, bestehend aus AEG-Telefunken, Teldec und Decca, in 5 Jahren entwickelt worden war. Zu diesen Zeitpunkt konnten nur schwarzweiße Bilder wiedergegeben werden, man kündigte Farb-Seriengeräte für etwa 1972 an.
Die TED-Bildplatte (Abkürzung von „TElevision Disc“), die aus einer dünnen, flexiblen Kunststoffscheibe in einer Schutzhülle aus Pappe bestand und Platz für etwa 10 Minuten Bild und Ton bot, wurde mit einer Diamantnadel mechanisch abgetastet und schwebte beim Abspielen auf einem Luftkissen, auf dem sie 45-mal schneller (1500/min) als eine herkömmliche, analoge Schallplatte rotierte.
Das einzige Lesegerät für TED-Bildplatten auf dem deutschen Markt, das TP 1005 von Telefunken, wurde erstmals 1973 auf der Berliner Funkausstellung vorgestellt und kam Anfang 1975 in den Handel. Nachteile des Systems waren neben den hohen Preisen auch die hohe Empfindlichkeit der Platten und die kurze Spieldauer; nach weniger als zwei Jahren verschwand das TED-System in Deutschland wieder vom Markt.
Beispiele für Filme auf TED (TElevision-Disc):
Die eigentliche Bildplatte steckt in einer Schutzhülle. Das Herausnehmen des Mediums aus dieser Schutzhülle sollte man nicht selbst machen, sondern der Automatik des Players überlassen. Vor dem ersten Abspielen sollte man das Gerät öffnen und die Gummis der Mechanik anrauen, andernfalls wird die Bildplatte nicht vollständig herausgezogen und beim Abspielversuch beschädigt. Bei einem erneuten Versuch und wenn sie richtig eingezogen wird, könnte es dadurch zu Schäden an dem Abnehmer/Lesekopf kommen.
Auf dem ersten Bild erkennt man, dass es sich bei diesen Bildplatten um CAV-Aufzeichnungen handelt. Pro Umdrehung werden zwei PAL-Halbbilder abgetastet. Die 1500 Umdrehungen pro Minute entsprechen 25 Umdrehungen pro Sekunde. Die Austastlücken sind deutlich als Keile zu erkennen.
Die nächsten beiden Bilder zeigen den Bildplattenspieler TP1005 von Telefunken. Auf der linken Seite ist ein Schlitz, in die man die Bildplatte (in ihrer Schutzhülle) einschiebt. Rechts davon ist die Armatur. Es handelt sich dabei um einen Drehschalter mit drei darunter befindlichen Tasten. Der Drehknopf, mit dem man an eine bestimmte Stelle innerhalb des Mediums "springen" kann, hat eine Skala von 0 bis 10 Minuten, die auch die aktuelle Spielzeit anzeigt. Die drei Tasten darunter sind "Play", "Select" und "Stop".
Im Jahr 1980 stellte Philips eine Weiterentwicklung des TED-Systems vor, die rein optisch mit Laserstrahlabtastung arbeitet. Es ist nicht mit einem digitalen Verfahren zu verwechseln. Allerdings bietet es die beste Bildqualität eines analogen Mediums. Die gespeicherten Daten befinden sich unter einer glatten Schutzschicht als winzige längliche Vertiefungen (pits) in einem dünnen Metallfilm auf dem Kunststoffträger (Platte) und sind entlang einer spiralförmigen Spur angeordnet. Auf einer Bildplatte mit 30 cm Durchmesser konnten auf jeder Seite bis zu 54.000 Standbilder oder 34 Minuten Laufbilder, aber auch eine Mischung aus beiden gespeichert werden. Diese Laserdisc ist die wohl bekannteste analoge Bildplatte.
Heute ist die Laserdisc praktisch ohne Bedeutung. Sie gilt jedoch in vielerlei Hinsicht als Vorgänger der 1981 eingeführten und damals zunächst nur für Tonaufzeichnung konzipierten Compact Disc bzw. der späteren CD-ROM.
Beispiele für Filme auf LaserDisc:
Heute noch gebräuchliche Bildplatten-Formate sind vor allem:
HDTV-fähige Formate sind derzeit:
Die Bezeichnung „Bildplatte“ ist für die heutigen Formate eher ungebräuchlich.
Siehe auch: Optischer Speicher, Speichermedium, Videotechnik