Der Atari TIA (steht für Television Interface Adapter) ist ein Custom Chip der Firma Atari und war der zentrale Grafikprozessor für die Spielekonsole Atari 2600. Der Chip wurde vom Atari Entwickler Jay Miner, der später mit anderen die Firma Amiga gründete, entwickelt.
Der Chip ist für Erstellung des Fernsehbildes und als Zugang für die Steuerung der Hardware und zur Darstellung der Spielgrafiken zuständig. Damit der Chip besonders kostengünstig hergestellt werden konnte, hat der TIA keinen Video RAM zu Speicherung der Grafik, sondern erzeugte lediglich mit der Erstellung jedes einzelnen Fernsehbildes die nötigen Informationen. Das Bild wurde erzeugt aus Daten der einzelnen Register des Chips, die die Hintergrundfarbe und das Spielfeld darstellten. Dieses Bild entsprach nur der einen Hälfte eines Fernsehbildschirmes. Die andere Hälfte konnte durch die Spiegelung oder Kopie der ersten Hälfte durch den Chip erzeugt werden. Daneben konnten fünf Grafikobjekte dargestellt werden:
Weiterhin konnte der TIA auch das Kollisionsverhalten der einzelnen Objekte auslesen und ausgeben. Die Register des TIA erlaubtem dem Programmierer die Position der grafischen Objekte und deren Farbe zu definieren. Der TIA war auch dafür verantwortlich zwei Kanäle für Geräusche zur Verfügung zu stellen. Schließlich war der TIA für die Eingabeabfrage zuständig: Er konnte die Signale von analogen Joysticks erkennen und verarbeiten.
Die Programmierung des TIA stellt sich als eine sehr schwierige Aufgabe dar. Die Beschränkungen des Prozessors war oft eine sehr große Herausforderung, um bestimmte Spiele überhaupt erzeugen zu konnten. Heute werden diese Begrenzungen aber von etlichen Hobby Programmierern, die weiterhin Spiele für den Atari 2600 entwickeln, als eine interessante Herausforderung betrachtet.
Atari erweiterte in den folgenden Jahre das Design des TIA für die Heimcomputer Atari 400 und Atari 800 mit dem Color Television Interface Adapter.