Das Anklingeln oder seltener ein Klingelzeichen geben (im Zusammenhang mit Publikationen über Afrika auch beeping, flashing, miskin oder bipage[1]) ist eine Kommunikationsmethode für Telefone. Es nutzt eine Lücke im Entgeltsystem der Telefongesellschaften, wobei ein Anrufer zur Vermeidung der Gesprächsgebühren den Angerufenen durch ein ein oder mehrmaliges Klingelzeichen zu einem Rückruf oder anderen Handlungen veranlasst.[2] Die technischen Aspekte des Anklingelns sind analog zu denen des Aufbaus eines Telefongesprächs, allerdings wird die Verbindung nach kurzem Läuten gezielt abgebrochen.
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Der Anrufer wählt die Nummer des gewünschten Gesprächspartners, wartet das Rufzeichen ab und legt dann sofort auf. Der Angerufene erkennt auf dem Display seines Telefons mit CLIP-Funktion Nummer und evtl. Namen des Anrufers. Daraufhin kann der Angerufene den Anrufer zurückrufen. Auf diese Weise trägt der ursprünglich Angerufene die Kosten des Gesprächs.[2] Somit weist diese Variante eine Ähnlichkeit zu R-Gesprächen auf. Da nahezu alle Telefone mit CLIP-Funktion eine Liste der entgangenen Anrufe speichert, kann Anklingeln auch dann sinnvoll sein, wenn der Angerufene nicht in Reichweite des Telefons ist. Wenn das Anklingeln unter Sendung einer Nummer eines Mehrwertdienstes geschieht, spricht man von einem Lockanruf oder Pinganruf.
Bei dieser Variante des Anklingelns werden Gesprächskosten komplett vermieden. Sich gegenseitig bekannte Kommunikationspartner vereinbaren Codes, nach denen eine vereinbarte Anzahl von Klingelzeichen entweder passive Informationen (z.B. „Ich bin gesund zu Hause angekommen.") oder Appelle (z.B. „Hol mich ab!") übertragen können. Morsen per Klingelton wurde ebenfalls beobachtet.[2] Aus technischen Gründen ist das Nutzen von Codes und Morsezeichen unsicherer als das Nutzen der CLIP-Funktion.
Mit der Einführung von Flatrates in der Telefonie, ergibt sich nur dann ein Nutzen aus diesem Verhalten, wenn der Anklingelnde keine Flatrate hat.
Während diese Form der Kommunikation zwar weltweit verbreitet ist, bilden Regionen mit großen Einkommensunterschieden, insbesondere Indien und afrikanische Länder, Schwerpunkte. Um Gesprächskosten auf sozial gerechte Weise umzuverteilen, zahlt in der Regel der Wohlhabendere, sofern dies eindeutig auszumachen ist.[2] Dies führte dazu, dass ca. 40% der Nutzung der öffentlichen Telefonzellen in Uganda, Botswana und Ghana auf diese Weise stattfinden.[3] Als Gegenmaßnahme gehen einige Telefonanbieter in Afrika dazu über, eigene Dienste anzubieten, welche (zu einem Bruchteil des Preises einer normalen SMS) dem Empfänger mitteilen, er solle zurückrufen.[1]
In der Folge „Bei Klingelzeichen Mord“ aus der Serie Polizeiruf 110 ist das Anklingeln wichtiger Schlüssel der Handlung.[4]