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Der Amazon Kindle (Aussprache [ˈæməzən 'kɪndl̩]) ist ein Gerät von Amazon, um elektronische Bücher (E-Books), elektronische Zeitschriften und elektronische Zeitungen (E-Papers) zu lesen. Es ist seit November 2007 auf dem US-Markt erhältlich. Zu einem Deutschlandstart gibt es seitens des Anbieters zurzeit widersprüchliche Aussagen.[1] Amazon bietet für sein Gerät nach eigenen Angaben rund 125.000 E-Books und eine Reihe von E-Papers an. Inzwischen sind fast alle Titel der Bestsellerliste der New York Times abrufbar.
[Bearbeiten] Technische Eckdaten
- Das Display des Amazon Kindle basiert auf der Technologie des elektronischen Papiers. Es hat keine Hintergrundbeleuchtung und soll auch im Sonnenlicht mit hohem Kontrast gut zu lesen sein.
- Der Kindle hat eine eigene CDMA/EVDO-Drahtlos-Schnittstelle. Über das sogenannte Whispernet von Sprint Nextel können in den USA, mit Ausnahme von Alaska und Montana, in den meisten Ballungsräumen elektronische Bücher, Zeitschriften und Zeitungen direkt aus dem Webshop von Amazon gekauft oder abonniert werden. Dabei fallen keine zusätzlichen Übertragungsgebühren an. Bei Büchern kann das erste Kapitel meist kostenlos gelesen werden, danach funktioniert es ähnlich wie Apples iTunes-Store.
- Die gekauften Bücher, Zeitschriften und Zeitungen werden durch eine Digitale Rechteverwaltung (DRM) geschützt.
- Unterstützte Anzeigeformate sind Kindle (.azw), Text (.txt) und Mobipocket (.mobi, .prc). Das Portable Document Format (.pdf) wird hingegen nicht unterstützt.
- Der Kindle kann auch Audiodateien (MP3 (.mp3), Audible Audio (.aa)) abspielen und hat neben einem eingebauten Lautsprecher auch einen 3,5-mm-Klinke-Stereo-Ausgang.
- Die Akkulaufzeit beträgt bei eingeschalteter Drahtlos-Schnittstelle rund zwei Tage, bei ausgeschalteter Drahtlos-Schnittstelle rund eine Woche.
- Das Gerät wiegt 292 Gramm und misst 19,1 mal 13,5 mal 1,8 Zentimeter.
- Der Kindle basiert auf Linux; die Quellen sind von Amazon schon vor dem Release des Produktes veröffentlicht worden.[2]
Amazon wird auf dem Buchmarkt eine ähnlich dominante Rolle zugemessen wie Apple mit dem iPod auf dem Musik-Player-Markt. Es wird deshalb zu beobachten sein, ob der Vertrieb des Amazon Kindle ähnliche Auswirkungen auf die E-Book-Branche haben wird wie der iTunes Store in Zusammenhang mit dem Apple iPod auf dem Musikmarkt. Die Verkaufszahlen für 2008 werden auf ca. 500.000 Geräte geschätzt[3].
Ähnliche Produkte anderer Hersteller sind Sony Reader und iLiad. Einige reine E-Book-Geräte konnten sich nicht durchsetzen.[4]
Es wird kritisiert, dass der Kindle (wie beispielsweise der iPod) auf DRM basiert, so dass Bücher nur auf einem Gerät gelesen werden können. Die Weitergabe ist nicht möglich, Amazon behält sich sogar vor, den Zugriff auf bereits gekaufte Bücher zu verbieten, wenn der Verdacht besteht, dass ein Nutzer das DRM umgehen will. Auf diese Weise haben die Bücher keinerlei Wiederverkaufswert, und der Zugang zu Informationen kann nachträglich beschränkt werden.[5]
Zum Kauf von elektronischen Büchern mit dem Kindle ist es darüber hinaus notwendig, eine amerikanische Adresse und Kreditkarte von einer amerikanischen Bank anzugeben, was die Verwendung von Kunden aus anderen Ländern, die den Kindle auf eigene Kosten importieren, erschwert.
- ↑ In einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 10. August 2008 gab Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber "Ende des Jahres 2008" an; eine Pressesprecherin dementierte einem Bericht der Rheinischen Post vom 15. August 2008 zufolge aber jegliche Terminangaben
- ↑ Kernelquellen des Kindle
- ↑ DER SPIEGEL 27/2008, S. 114
- ↑ Digitales Lesegerät Buch 2.0
- ↑ Artikel bei defective by design