Alcatel |
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Unternehmensform | Aktiengesellschaft |
Gegründet | 1898 |
Hauptsitz | Paris, Frankreich |
CEO | Serge Tchuruk |
Produkte | Telekommunikation |
Umsatz | 13,1 Mrd. Euro (2005) |
Mitarbeiter | 55.718 (2005) |
Website | Alcatel-Lucent |
Alcatel war ein französischer Hersteller von Systemen und Geräten für die Telekommunikation sowie nach eigenen Angaben Marktführer beim Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet und bei optischen Netzen. Die Kunden von Alcatel waren Netzbetreiber, Internet Service Provider, Unternehmen und Privatkunden.
Das Unternehmen Alcatel wurde am 31. Mai 1898 vom französischen Ingenieur Pierre Azaria unter dem Namen Compagnie Générale d’Electricité (CGE) gegründet. 1966 übernahm CGE die Société Alsacienne de Constructions Atomiques, de Télécommunications et d'Electronique (Alcatel). Nach der Fusion mit Thomson Télécommunications im Jahre 1985 firmierte das Unternehmen unter dem Namen Alcatel Alsthom, Der Telekommunikationsbereich trat seitdem unter dem Namen Alcatel auf.
Im Jahre 1988 integriert CGE die vom Mischkonzern International Telephone and Telegraph (ITT) erworbene Telekommunikationssparte, darunter auch die deutsche Standard Elektrik Lorenz AG (SEL). Der Geschäftsbereich Telekommunikation wurde als Teilkonzern Alcatel NV ausgegliedert.
Die engen Kontakte zu den staatlichen Post- und Telekommunikationsunternehmen (PTT) und zu Spitzenpolitikern führten sowohl in Deutschland wie in Frankreich zu Skandalen mit großer öffentlicher Aufmerksamkeit: In der „Traumschiff-Affäre“ trat 1991 Lothar Späth vom Amt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten zurück. Der Präsident des französische Mutterkonzerns, Pierre Suard, wurde 1995 wegen Verdachts auf Betrug und Veruntreuung per Gerichtsbeschluss faktisch abgesetzt. Sein Nachfolger wurde Serge Tchuruk, der das Unternehmen bis zuletzt geführt hat.
Getragen vom Internet-Hype wuchs das Unternehmen insbesondere durch Zukäufe im amerikanischen Markt. Der bereits in den 1990er Jahren einsetzende Preisverfall auf dem Telekommunikationsmarkt und das Platzen der Dot-Com-Blase stürzten das Unternehmen 2001 in die größte Krise seiner Geschichte und führte zu Rekordverlusten und einem massivem Abbau von Arbeitsplätzen. Auf dem Höhepunkt der Telekommunikationseuphorie verlegte Alcatel sein konzernweites Kompetenzzentrum für Glasfaserkabel nach Mönchengladbach, wo zwölf neue Glasfaserziehtürme eingeweiht wurden, die nur wenige Monate später wieder stillgelegt werden mussten. Nachdem die Kupfertelekommunikationstechnologie in einer eigenen Gesellschaft namens Nexans ausgegliedert und an die Börse gebracht wurden, wurde 2005 die Glasfasertechnologie an den niederländischen Konkurrenten Draka verkauft. Erst 2004 wurden wieder positive Quartalsergebnisse erreicht, allerdings auf deutlich reduziertem Umsatzniveau.
Am 2. April 2006 gab Alcatel bekannt, binnen zwölf Monaten mit seinem US-amerikanischen Konkurrenten Lucent Technologies zu fusionieren. Der fusionierte Konzern heißt Alcatel-Lucent, die Fusion wurde am 1. Dezember 2006 wirksam.
Im Zuge des Konzernumbaus und der Fokussierung auf das Kerngeschäft der Telekommunikation hat Alcatel die Unternehmensbereiche Satellitentechnik, Transportsysteme sowie Sicherheit, Überwachung und Steuerung an die französische Thales-Gruppe abgegeben. Rund 11.000 Mitarbeiter sind betroffen, der Umsatz dieser Bereiche liegt bei ca. 2 Milliarden Euro. Im Gegenzug erhöht sich die Beteiligung von Alcatel an Thales von knapp 10 auf ca. 21 Prozent.