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Dieser Artikel behandelt das Echtzeit-Rechnersystem ADwin. Informationen zum gleichnamigen Werbepreis finden sich unter AdWin. |
ADwin ist der Produktname der südhessischen Firma Jäger Messtechnik für einen eigenständigen Echtzeit-Rechner inklusive Software und Datenanbindung an den PC. In Deutschland und den Vereinigten Staaten ist ADwin als Markenname eingetragen. Der Name ADwin steht für die Verbindung von Analoger und Digitaler Datenverarbeitung unter Microsoft Windows. Das System aus Hard- und Software wird in der Regelungs-, Mess- und Automatisierungstechnik eingesetzt.
Durch die Entwicklung des Multitasking bei PCs mit dem Betriebssystem Microsoft Windows Anfang der 1990er Jahre konnten diese die Anforderungen bezüglich Echtzeit-Umsetzung bei Mess- und Regelprozessen nicht mehr erfüllen (siehe Umsetzung von Echtzeitanforderungen). Die Firma Jäger erkannte diese Lücke und entwickelte das ADwin-Konzept mit folgenden Eigenschaften:[1]
- Einfache Programmierung von Mess- und Regelprozessen in der Sprache ADbasic.
- Kurze Reaktionszeiten auf Triggersignale bis herab zu 300 ns.
- Einhaltung von harter Echtzeit im Bereich bis zu einigen Megahertz.
- Schneller Datenaustausch zwischen PC-Anwendungen und ADwin-Hardware ohne Einschränkung der übrigen Betriebseigenschaften.
- Hardware-Schnittstellen für analoge und digitale Signale sowie serielle Busse.
ADwin ist weit verbreitet in der Industrie (Automobiltechnik, Prüfstandstechnik) und im Hochschulbereich, vor allem im deutschsprachigen Raum. An Hochschulen sind einige Anwendungen im Rahmen naturwissenschaftlicher Arbeiten (Physik, Maschinenbau) dokumentiert[2][3][4][5]. In der Industrie sind - zur Bewahrung des Firmen-Know Hows - nur wenige Anwendungen[6][7] öffentlich belegt; einige Ingenieurbüros bieten jedoch Dienstleistungen im Zusammenhang mit ADwin an[8][9][10].
Ein ADwin-System umfasst folgende Komponenten:
- Die Hardware:
- Ein zentraler Signalprozessor (Sharc-DSP von Analog Devices) für schnelle Datenverarbeitung.
- Ein TiCo-Zusatzprozessor (TiCo für Timing Controller), optimiert für schnelle Reaktionszeiten und exaktes Timing im Bereich weniger Nanosekunden; der Zusatzprozessor übernimmt eigenständige Aufgaben oder arbeitet dem Signalprozessor zu. Der "TiCo-Prozessor" steht nur in manchen Geräten zur Verfügung.
- Schnittstellen für Datensignale: analoge und digitale Ein- und Ausgänge, serielle Schnittstellen (z.B. RSxxx, CAN-Bus, FlexRay).
- Das Echtzeitbetriebssystem (auf der ADwin-Hardware), verwaltet die vom Benutzer geschriebenen Prozesse und sichert kurze Reaktionszeiten.
- Das Software-Paket, bestehend aus
- Programmiersprache ADbasic, mit Compiler und Entwicklungsumgebung.
- Treiber für den Datenaustausch zwischen ADwin-Hardware und PC über Ethernet oder USB.
- Software-Schnittstellen für viele Programmiersprachen und Programmpakete unter Windows, Linux, MAC-OSX und betriebssystemunabhängig unter Java.
Die ersten Hardware-Bausteine hießen ADwin-card und basierten auf Transputer-Prozessoren. Aktuell (Stand Januar 2008) sind folgende ADwin-Geräte verfügbar:
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ADwin-Gold
ADwin-Gold II |
Kompaktgerät auch für den mobilen Einsatz. |
ADwin-light-16 |
zum Einbau in den PC. |
ADwin-Pro
ADwin-Pro II |
Modulares System im 19 Zoll-Gehäuse. |
- ↑ ADwin-Konzept
- ↑ Dissertation Universität Hamburg
- ↑ Dissertation Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
- ↑ Studienarbeit FH Wiesbaden, Prozessdatenverarbeitung
- ↑ Link-Liste des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung
- ↑ Wafer and Module Level Test Implementation, MICRAM
- ↑ Data acquisition with Mathworks
- ↑ Jentech, Programmierdienstleistung
- ↑ Geosoft, Echtzeitprogrammierung
- ↑ ZAG, PC-System mit Echtzeitverhalten