Die 7JP4 ist eine frühe U.S.-amerikanische Fernsehbildröhre, die Ende der 1940er Jahre verbaut wurde. Ihr Bildschirmdurchmesser beträgt 18 cm, die Schirmleuchtfarbe ist weiß. Im Gegensatz zu üblichen Fernsehbildröhren mit magnetischer Ablenkung geschieht die Ablenkung des Elektronenstrahls elektrostatisch, was ihr eine nahezu trägheitslose Steuerung des Elektronenstrahls ermöglicht. Die 7JP4 steht damit eigentlich den Oszilloskop-Bildröhren näher als den Fernsehbildröhren. Entsprechend kann auf verbrauchsintensive magnetische Ablenkspulen verzichtet werden.
Für die elektrostatische Ablenkung wird nur eine Spannung zwischen 600 und 900 Volt benötigt, es fließt nahezu kein Strom. Die Anodenspannung beträgt 6 KV. Der Ablenkwinkel ist jedoch beschränkt auf max. 40°. Bildröhren mit magnetischer Ablenkung arbeiten mit Ablenkwinkeln von 70°, 90° und 110° und sind daher wesentlich kürzer als Bildröhren mit elektrostatischer Ablenkung. Ein Fernseher mit einer 7JP4 kommt wegen der geringen Ablenkleistung mit lediglich 100 Watt Stromverbrauch aus, während Fernseher mit magnetischer Ablenkung in dieser Epoche es auf bis zu 300 Watt brachten.
Obwohl mit knapp 18 cm der Bildschirmdurchmesser relativ klein war und viele Fernsehzuschauer Vergrößerungsgläser, zum Teil sogar mit Wasser gefüllt, benutzten, ermöglichte die vergleichsweise preiswerte 7JP4 in den 1940er Jahren dem Fernsehen den Durchbruch zum Massenmedium.
Wegen des Verzichts auf die relativ aufwendige magnetische Ablenkung konnten Fernseher mit der 7JP4 für unter 200 US-Dollar verkauft werden (Apparate mit knapp 8 cm Bildschirmdiagonale waren schon für unter 100 US-Dollar zu haben). Ein durchschnittlicher Monatslohn in dieser Zeit betrug ca. 150 US-Dollar.