Festplatten

Zeit, dass sich nichts dreht: SSDs (1/5)

Vorwort

Klein, praktisch, gut? Ergänzen könnte man die Reihe noch um schnell, leise, aber im Moment eben auch noch um teuer. Bekannt wurden sie in letzter Zeit auf dem Endverbrauchermarkt vor allem durch die Verwendung in den günstigen Netbooks. Doch was steckt hinter diesen drei Buchstaben?

Zeit, dass sich nichts dreht: SSDs
(Anklicken zum Vergrößern)

Technik

SSD steht für Solid State Drive – frei übersetzt Festkörperlaufwerk. Diese SSDs sind Speichermedien, die zumeist wie herkömmliche Festplatten, auch genannt Hard Disk Drives bzw. HDDs verwendet werden können, der Anschluss erfolgt üblicherweise per SATA, vereinzelt sind hingegen auch noch Modelle mit IDE zu finden. Die Funktionsweise ist gegenüber den HDDs jedoch eine völlig andere. Während bei herkömmlichen Festplatten die Daten auf schnell drehenden, magnetischen Scheiben untergebracht werden, kommen in den SSDs Halbleiterspeicherbausteine zum Einsatz, wie sie in ähnlicher Form auch in USB-Sticks und Speicherkarten verwendet werden. Die Bezeichnung Solid State Drive ist genauer betrachtet etwas paradox, denn auch herkömmliche HDDs bestehen letztlich aus Festkörpern; die vermutlich in Anlehnung an „Hard Disk Drive“ verwendete Bezeichnung „Drive“ erscheint hingegen für die SSDs wenig sinnvoll, da dort eben keine beweglichen Teile zum Einsatz kommen.

Zeit, dass sich nichts dreht: SSDs
(Anklicken zum Vergrößern)

Der Vorteil bei dieser Technik liegt klar auf der Hand. Da sich im Inneren keine Teile bewegen können, sind SSDs praktisch unempfindlich gegen Stöße und Erschütterungen. Denn solche könnten bei herkömmlichen Festplatten eine Kollision der schnell drehenden Magnetscheiben mit den Leseköpfen verursachen – was mit hoher Wahrscheinlichkeit das Todesurteil für die Platte und Ihre Daten bedeuten würde.

Doch das ist nicht der einzige Vorteil. Waren SSDs vor nicht allzu langer Zeit noch wesentlich langsamer als HDDs, so hat sich dies inzwischen umgekehrt. Mit zum Teil über 200 Megabyte die Sekunde beim Lesen und immerhin an die 170 MB/s beim Schreiben sind die schnelleren der SSDs gut doppelt so schnell wie gute HDDs. Die - prinzipbedingt - wesentlich kürzeren Zugriffzeiten von unter einer Millisekunde der Solid State Drives spielen für den Privatanwender eine untergeordnete Rolle, dies wird hauptsächlich beim Einsatz in Servern interessant.

Doch Vorsicht! SSDs sind nicht grundsätzlich ein Garant für hohe Leistung und schnelle Übertragungsgeschwindigkeiten. Wie wir auch bei USB-Sticks und Speicherkarten feststellen mussten, gibt es von Modell zu Modell gravierende Unterschiede. Zwar sind in unserem Test auch die langsameren Geräte immer noch schneller als herkömmliche Festplatten, doch in diesem Fall, erfolgt die Anschaffung allein aufgrund der höheren Geschwindigkeit, stellt sich die Frage, ob der Umstieg angesichts der zurzeit noch sehr hohen Anschaffungspreise wirklich sinnvoll ist.
 

 
Informationen
Kategorie:

Festplatten

Autor:

Nils F. Dickmann

Publiziert:

26.05.2009

Copyright © 2005-2010 Hardware-Aktuell. Alle Rechte vorbehalten.