Grafikkarten
Neues Flaggschiff: Radeon HD 4870 X2 im Test (11/11)
Performancerating
Kommen wir abschließend zu unseren Performanceratings. Auf Grund der übersichtlichen Anzahl gestesteten Anwendungen möchten wir an dieser Stelle nur mit einem Performancerating aller Einstellungen aufwarten. Die Werte sind – wie üblich – in Prozent relativ zu der Leistung der Radeon HD 4870 X2 angegeben.
Performancerating Gesamt
Durchschnitt aller Messungen |
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ATi Radeon HD 4870 X2 |
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nVidia GeForce GTX 280 |
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nVidia GeForce GTX 260 (216) |
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ATi Radeon HD 4870 |
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nVidia GeForce GTX 260 |
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ATi Radeon HD 4850 |
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nVidia GeForce 9800 GTX+ |
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nVidia GeForce 9800 GTX |
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Angaben in Prozent, mehr ist besser
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Mit der Radeon HD 4870 X2 ist AMD ganz klar wieder Marktführer. Das Flaggschiff der Konkurrenz, die GeForce GTX 280, liegt in fast allen Benchmarks hinter der Radeon HD 4870 X2, lediglich in FarCry 2 kann das zweikernige Modell nicht über die GTX 280 siegen, was vermutlich an der Crossfire-Unterstützung liegt. Während die restliche Radeon HD 4800-Serie in den vielen GeForce-GTX-Modellen fast untergeht, sticht die Radeon HD 4870 X2 im Durchschnitt deutlich hervor. Vergessen sollte man jedoch nicht, dass es sich hier um ein Modell mit zwei Grafikprozessoren handelt und die Leistung damit stark von der Crossfire-Kompatibilität der Anwendungen und Spiele abhängig ist.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Bevor wir zu den Schlussworten und der abschließenden Bewertung dieses Testberichts kommen, möchten wir vorweg noch das Preis-Leistungs-Verhältnis der Radeon HD 4870 X2 betrachten. Um die prozentuale Leistung pro Euro zu errechnen, wurden die Werte des Performanceratings durch den jeweiligen aktuellen günstigsten Preis (Stand: 03.12.08, Geizhals.at) dividiert und mit 1000 multipliziert. Der Preis versteht sich dabei inklusive Porto- und Verpackungsgebühren, wobei das jeweilige Produkt auch verfügbar sein muss.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Leistung pro Euro |
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ATi Radeon HD 4850 |
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nVidia GeForce 9800 GTX+ |
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ATi Radeon HD 4870 |
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nVidia GeForce 9800 GTX |
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nVidia GeForce GTX 260 (216) |
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nVidia GeForce GTX 260 |
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ATi Radeon HD 4870 X2 |
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nVidia GeForce GTX 280 |
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Angaben in Prozent, mehr ist besser
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Der Anblick überrascht nicht: Schon immer waren High-End-Grafikkarten in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis stark benachteiligt, viel Leistung kostete auch immer viel Geld. Und das ändert sich auch mit der Radeon HD 4870 X2 nicht. Zusammen mit der GeForce GTX 280 auf dem letzten Platz stellt das Modell eines der Schlusslichter der Liste dar. Bei einem Preis von 415 Euro inklusive Porto und Verpackung kann selbst die gute Leistung dem Modell kaum zu einem besseren Platz verhelfen. Deutlich besser angesiedelt sind hier die Radeon HD 4870 oder die Radeon HD 4850, welche jedoch auch eine deutlich geringere Leistung bieten. Letztendlich bleibt alles beim Alten: Wer viel Leistung braucht, der muss entsprechend dafür zahlen. So bleibt hier dem Kunden überlassen, ob sich der Aufpreis für eine entsprechende Mehrleistung lohnt. Auf eine Wertung unsererseits möchten wir an dieser Stelle aus genannten Gründen verzichten.
Fazit
Die vorherigen Diagramme zeigen es deutlich: Die Radeon HD 4870 X2 ist die zurzeit mit Abstand schnellste Grafikkarte auf dem Markt, sieht man von Anwendungen mit schlechter Crossfire-Unterstützung einmal ab. Mit zwei Grafikprozessoren konnte AMD endlich wieder die Performancekrone zurück erobern. Doch wie soll es auch anders sein, stellt dieses High-End-Produkt keinen neuen Preis-Leistungs-Knüller dar. Das macht für AMD letztendlich jedoch gar nichts, so hat man mit der Radeon HD 4850 eine besonders günstige und dabei trotzdem relativ schnelle Mittelklassekarte am Markt. Eine Alternative zur GeForce GTX 280 ist die Radeon HD 4870 X2 jedoch auf jeden Fall. Im Vergleich lässt sich festhalten, dass die Radeon HD 4870 X2 etwas mehr Leistung bietet, dabei aber auch etwas teurer als die GeForce GTX 280 von nVidia ist. Ein Pluspunkt kann die GTX 280 jedoch bei der Kompatibilität einfahren, so braucht die Radeon HD 4870 X2 für ihre überzeugende Leistung eine gute Crossfire-Kompatibilität, was bei der GTX 280 gänzlich wegfällt.
In Sachen Leistungsaufnahme sticht die Radeon HD 4870 X2 zumindest unter Last kaum hervor, obgleich die Karte minimal mehr Strom verbraucht als die GeForce GTX 280. Im Leerlauf kann die Grafikkarte jedoch nicht überzeugen – so verbraucht das Modell (inklusive anderen Systemkomponenten) 261 Watt, die GeForce GTX 280 kann ich mit einem Wert von 218 Watt überzeugen. Damit ist die Radeon HD 4870 X2 nichts für Sparfüchse und Umweltbewusste.
Während der verbaute Lüfter im Leerlauf noch erträglich säuselt, ist er spätestens unter Last sehr laut, weswegen man hier nicht geräuschempfindlich sein sollte. Des Weiteren müssen an dieser Stelle auch die Mikroruckler erwähnt werden, welche unter 30 Frames pro Sekunde bei vielen Spielen sehr deutlich erkennbar sind. Eine Lösung für dieses Problem bietet AMD jedoch zurzeit noch nicht.
Mit der Radeon HD 4870 X2 hat AMD zweifelsohne eine sehr schnelle High-End-Grafikkarte auf den Markt gebracht, die jedoch aufgrund der zwei Grafikprozessoren auch den einen oder anderen Mangel aufweist. Stromverbrauch, Mikroruckler und Lüfter konnten nicht überzeugen. Ist man auf der Suche nach einer Grafikkarten, die selbst bei hohen Auflösungen in aktuellen Spielen nicht schlappt macht, kommt man an der Radeon HD 4870 X2 wohl nicht vorbei. Eine Alternative wäre hier die GeForce GTX 280 von nVidia, welche jedoch teilweise deutlich langsamer arbeitet.